Symbol der Wiedergeburt und des ewigen Lebens
Am Anfang des Mittelalters hat man in Ungarn noch keine Monstranz gebraucht, deshalb wurde das Heilige Sakrament in einem Kelch umhergetragen, den man mit Blumen verzierte und auch der Prozessionsweg wurde mit Rosen und Blüten bestreut.
Das Blütenstreuen zu Fronleichnam begann vermutlich im 15. Jh. in Italien, von hier verbreitete es sich nach Norden und erreichte Deutschland und Österreich. In der Zeit des Barock entstand die „Idee“ zum künstlerischen Arrangieren der Blumen, was auch von den Orden gefördert wurde. Die Blüten stehen für die Wiedergeburt und das ewige Leben. Nördlich der Alpen, wo aufgrund der kälteren Temperaturen deutlich weniger bunte Blumen wuchsen als im warmen Süden, war das Blumenteppichlegen ein Zeichen besonderer Verehrung für die Eucharistie.
Es ist nicht genau bekannt, wann in den Dörfern um Budapest herum dieser Brauch ansässig wurde, aber da die deutschen Siedler erst am Anfang des 18. Jh.-s hierher kamen, konnten sie ihn nicht mitbringen, denn in ihrer Heimat war er damals noch nicht verbreitet. Leider haben die hiesigen Pfarrer sich um das Festhalten dieses Ereignisses in den von ihnen geführten Historia Domus nicht gekümmert. Am wahrscheinlichsten scheint zu sein, dass die Wurzeln des Blumenteppichlegens in Ungarn in der zweiten Hälfte des 19. Jh.-s zu suchen sind.
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Illustration:
Jakob Bleyer Heimatmuseum. zuletzt bearbeitet 2020-09-02.
2020-11-02